Johann Wolfgang von Goethe: Politiker und Minister des Herzogtums Weimar
„Es weiß kein Mensch, was ich tue und mit wieviel Feinden ich kämpfe, um das wenige hervorzubringen.“
Johann Wolfgang von Goethe ist vor allem für seine literarische Größe bekannt, war jedoch auch eine bedeutende politische Persönlichkeit am Hof des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Sein bürgerliches und administratives Engagement wurde oft gegenüber seinem künstlerischen Schaffen vernachlässigt, bildet jedoch einen wesentlichen Bestandteil seiner Biografie und seines Denkens.
1775 wurde Goethe vom jungen Herzog Carl August nach Weimar eingeladen, der in ihm nicht nur einen Schriftsteller – bereits berühmt als Autor der Leiden des jungen Werthers – sondern auch einen fähigen und gebildeten Mann sah, der zur Modernisierung des Staates beitragen konnte.
In Weimar wurde er bald zum Geheimrat ernannt und später zum Staatsminister befördert, obwohl er keine spezielle Ausbildung in Recht oder Verwaltung hatte. Ihm wurden zahlreiche Aufgaben übertragen, darunter das Management von Bergwerken, Armee, Infrastruktur und die Aufsicht über die Universität Jena.
Im Laufe der Jahre zeichnete sich Goethe als aufgeklärter Reformer aus, sensibel gegenüber den wirtschaftlichen und sozialen Problemen seiner Zeit. Er setzte sich für die Vereinfachung der Bürokratie, die Entlastung der Bauern von Steuern, eine effizientere Verwaltung sowie für die Förderung von Bildung und Kunst ein. Auch bewies er ein feines Gespür für politische Vermittlung, wie sein Erfolg zeigt, die Landstände 1784 zur Übernahme der Staatsschulden zu bewegen.
Seine politische Erfahrung prägte sein Weltbild tief und machte ihn nüchterner, aber auch bewusster für die Widersprüche der Macht und das schwierige Gleichgewicht zwischen Ideal und Realität.
Goethe Haus Palermo
Eine Site über die außergewöhnliche Persönlichkeit Goethes.
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